Identifikation von Mobiltelefonen
The 1st ACM Workshop on Information Hiding and Multimedia Security
Forscher des EXIST-Gründerteams Digital Evidence der TU Dresden und der dence GmbH haben ein forensisches Verfahren zur passiven Identifikation von Mobiltelefonen in GSM-Netzen entwickelt. Der Informatiker Jakob Hasse (26), Absolvent der Technischen Universität Dresden, beschäftigte sich mit dieser Fragestellung schon in seiner Diplomarbeit: “Die neuartige Technik ermöglicht insbesondere die Wiedererkennung von Mobiltelefonen selbst wenn die SIM-card getauscht oder die Identifikationsnummer (IMEI) eines Gerätes gefälscht wurde”. Grundlage der Methode bilden Signalcharakteristiken der Abstrahlungseigenschaften von Mobiltelefonen. Geringfügige Unterschiede zwischen einzelnen Geräten ermöglichen die Erstellung spezifischer “Fingerabdrücke” die eine Zuordnung von Mobilfunksignalen zu einem Endgerät erlauben.
Forensische Methoden zur Erkennung von Mobiltelefonen sind relevant für die Authentikation eines Anrufers über das verwendete Endgerät, für die Verfolgung gestohlener Endgeräte, sowie für die Strafverfolgung. Derzeitige Verfahren arbeiten aktiv und erfordern entweder die Unterstützung durch den Netzbetreiber oder die Erstellung eigener Funkzellen mit Hilfe von sogenannten IMSI-Catchern. Im Gegensatz dazu arbeitet die neue Methode passiv und beobachtet lediglich Mobilfunkkommunikation. Neben der Erkennung von Mobiltelefonen könnte eine Datenbank von Signalcharakteristiken zukünftig auch bei der Erkennung von gefälschten Funkzellen an Bedeutung gewinnen.
Seit Januar 2013 erhält Jakob Hasse mit zwei Kollegen ein EXIST-Stipendium des BMBF um aus seinen Forschungsergebnisse marktreife Produkte zu entwickeln. In der kommenden Woche wird er das Verfahren zur Identifikation von Mobiltelefonen auf dem ACM Workshop on Information Hiding and Multimedia Security (17.-19. Juni 2013, Montpellier, Frankreich) vorstellen. Detaillierte Information sind in folgendem Aufsatz zusammengefasst: